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Uganda - Die Perle Arikas
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Uganda. Ein kleines Land in Ostafrika. Bekannt als Perle oder die Schweiz Afrikas. Berühmt für seine Berggorillas.
Aber Uganda ist so viel mehr…

Begonnen hat unsere Reise mit einem kurzen Flug nach Brüssel. Schon dort lernten wir einige der Menschen kennen, mit denen wir die nächsten zwei Wochen die Berge, Seen und Wälder Ugandas erkunden würden. Von Brüssel ging es mit einiger Verspätung, vielen Turbulenzen und riesiger Vorfreude über Kigali/ Ruanda nach Entebbe. Die ehemalige Hauptstadt Ugandas liegt 35 Kilometer von Kampala entfernt und beherbergte uns für die erste von 15 Nächten.
Begrüßt wurden wir Anfang Januar von angenehmen 30 Grad und kuschelig aussehenden Pavianen. Diese neugierigen, aber dennoch frechen und durchaus launischen Reisegefährten würden uns die nächsten zwei Wochen ebenso treu begleiten (egal ob nachts auf dem Dach des Autos oder Zelts, auf Straßenschildern oder als Straßensperre auf der Autobahn) wie unsere Guides.
Anfassen verboten und Snacks besser gut festhalten!
Wie so viele andere Reisende waren auch wir voller Erwartungen und Freude auf die Berggorillas und Schimpansen, die wir zu Genüge sehen würden, aber Uganda beeindruckte uns mit einer absoluten Vielfalt an Flora und Fauna.
Den ersten Tag verbrachten wir damit, die Hauptstadt Kampala zu erkunden. Eine Großstadt ohne Busse, ohne Straßenbahnen, ohne Hochhäuser. Dafür dominierten Motorrad-Taxis und unzählige kleine Geschäfte das Bild. Andere Touristen trafen wir kaum. Wir besuchten den Königspalast und die Uganda National Mosque, die größte Moschee Ostafrikas und gleichzeitig das höchste Bauwerk Kampalas, von dessen Minarett man einen fantastischen Blick über die Großstadt hat. Überwinden muss man dafür etwas mehr als 300 Stufen.
Nach einem Tag in der Stadt begann das Abenteuer aber erst richtig. Es ging in die Natur – genauer gesagt in das Ziwa Nashorn-Schutzgebiet, wo man zu Fuß bis auf wenige Meter an die wild lebenden Breitmaulnashörner herankommt. Dort konnten wir die großen und auch einige kleine Dickhäuter beim Mittagsschlaf im Schatten beobachten.
Anschließend ging es weiter in den Murchison-Falls-Nationalpark. Dort stürzt der Nil 42 Meter in die Tiefe, ein beeindruckendes und sehr feuchtes Naturschauspiel.

Schon am Rande des Nationalparks wurden wir in der frühen Morgendämmerung von einigen Hyänen begrüßt. Weiter ging es mit Herden von verschiedenen Antilopen und Böcken, wovon die Uganda-Kob-Antilope eine besondere Erwähnung verdient. Auch die seltenen Rothschildgiraffen, die außer in Uganda nur in Kenia zu finden sind, sowie einige Elefanten, Warzenschweine im wortwörtlichen Schweinsgalopp mit hoch erhobenen Schwänzchen und Büffel gaben sich die Ehre. Unbehelligt von anderen Touristen konnten wir die Vierbeiner aus nächster Nähe beobachten. Der Höhepunkt des Tages war eine Löwenfamilie, die hervorragend getarnt im hohen Gras ihr Mittagessen genoss, bevor einige der Raubtiere ihren Durst an einem nahe gelegenen Wasserloch stillten. Auch auf dem Nil konnte man vom Boot aus viele Tiere beim trinken oder Jagen beobachten. Von Elefanten und Nilpferden bis hin zu Krokodilen, wir haben sie gesehen!
Wer Wildtiere sehen will, muss durchaus bereit sein, früh aufzustehen. Aber es lohnt sich!
Das nächste große Highlight ließ nicht lange auf sich warten: die Schimpansen im Kibale-Nationalpark. Wir machten uns ausgerüstet mit Kamera und Regenjacken bei eher ungemütlichem Wetter auf die Suche nach unseren nächsten Verwandten. Diese werden aber ähnlich wie wir nicht gerne nass und versteckten sich vorerst hoch in den Bäumen. Nun war Kondition gefragt, denn die Ranger geben nicht auf – solange man mit ihnen Schritt halten kann. Und so wanderten wir einige Stunden immer der Sonne entgegen, bis wir eine Schimpansenfamilie fanden, die Lust hatte sich zu zeigen.

Die jungen Affen turnten vor unseren Augen herum, immer unter dem wachsamen Blick der Älteren. Schließlich seien Touristen, so wurde uns erklärt, das spannendste, was den jungen Affen am Tag passierte und da wollte man ja zeigen, was man alles kann. Dabei kamen sie bis auf unter einen Meter auf uns heran, aber auch wenn es in den Fingern juckt, ist man hier gut beraten, wenn man nicht herauszufinden versucht, ob die felligen Energiebündel so weich sind wie sie aussehen.
Je länger wir in Uganda waren, desto höher ging die Reise – wir mussten uns schließlich langsam den Gorillas annähern, die hoch oben in den Bergen wohnen. Zuerst bewanderten wir aber den mystischen Mondberg (zum Glück mussten wir nicht bis zum 5109 Meter hohen Gipfel), bewunderten unzählige Vogelarten in seinem Bergregenwald, pflanzten Bäume auf traditionelle Art und lagen dem nur in Uganda zu findenden Dreihornchamäleon auf der Lauer.
Auf dem Weg zum Queen-Elizabeth-Nationalpark überquerten wir zum ersten Mal den Äquator und wurden von einem neuen Sternenhimmel und sich andersherum kreiselndem Wasser begrüßt. Auch auf der Südhalbkugel erwarteten uns viele Tiere: mehr Büffel, riesige Elefantenherden, die ihre Kälber vor neugierigen Touristenaugen verteidigten, unzählige Grasfresser und das Wappentier Ugandas – der Kronenkranich. Mit mehr Glück als Verstand begegnete uns auch ein Leopard, der sich gerade ein schattiges Plätzchen für den Mittag suchte. Auch hier verbrachten wir noch viele schöne und spannende Stunden auf der Pirsch, sowohl im Auto als auch auf dem Boot.
Nun ging es endlich in den Südwesten, wo die Vulkane der Virunga-Berge die Grenze zum Kongo bilden. Die sogenannte „Schweiz von Afrika“. Ein wunderschönes Panorama, beinahe wie in den Alpen, löst die Savanne ab, wir sehen überall tiefblaue Seen und sattes Grün. Von unserer Unterkunft hatte man einen fantastischen Ausblick auf den Lake Mutanda, einen riesigen See, in dem man mit etwas Glück sogar Otter sehen kann (wir hatten das erste Mal auf unserer Reise kein Glück). Dafür konnte man, wenn man ganz still war, schon den Silberrücken brüllen hören!
Der Weg zu den Gorillas war lang und anstrengend. In einer kleinen Gruppe folgten wir einem Guide mit Machete direkt in den Urwald des Bwindi-Impenetrable-Nationalparks. Wir schlängelten uns durch frisch gehauene Pfade, es ging über Stock und Stein und durch Flüsse. Eine große Hilfe waren die Einheimischen aus einem nahe gelegenen Dorf, die uns nicht nur mit ihrer Trittsicherheit beeindruckten, sondern uns eine hilfreiche Hand reichten und gleichzeitig aus ihrem Leben erzählten. Nach ungefähr 1,5 Stunden entdeckten die geschulten Augen der Ranger die Gorillafamilie, die an einem Hang frühstückte. Auch hier wurden wir bis auf wenige Meter herangeführt und durften eine Stunde in Gesellschaft der wenigen an Menschen gewöhnten Gorillas verbringen. Hier tobten die Jungtiere und Teenies, während die Mütter der Gruppe genauestens aufpassten, dass kein Tourist der Versuchung erlag, einen in den Rucksack zu packen. Nur der Silberrücken hatte wohl nicht gut geschlafen, denn er zeigte uns nur seinen berühmten Rücken, drehte sein Gesicht aber immer von uns weg. Schon nach wenigen Minuten war uns absolut klar, mit welch intelligenten Tieren wir hier zu tun hatten. Beinahe menschliche Mimik, unglaublich schlaue Augen und eine Sprache, mit der einige der ausgebildeten Ranger sich mit den Gorillas unterhalten konnten – wir waren zutiefst und nachhaltig fasziniert. Viel zu schnell hieß es wieder Abschied nehmen, aber diese einzigartige Erfahrung wird uns für immer im Gedächtnis bleiben.
Die gesamte Region steht im Zeichen der Gorillas. So konnten wir die brandaktuellen Bilder in unserem Kopf nutzen und am nächsten Tag in einem Schnitzkurs unser ganz individuelles Souvenir entstehen lassen.
Nach ungefähr zwei Wochen hatten wir schon fast alles gesehen, wovon wir geträumt hatten, es blieb nur noch ein Wunsch offen: Zebras. Doch auch die hat Uganda zu bieten. Es ging weiter in den Lake-Mburo-Nationalpark, in dem wir die gestreiften Huftiere zu Fuß besuchen durften. Außerdem begegneten wir Herden von Ankole-Rindern, für die Uganda ebenfalls berühmt ist. Die Tiere mit den enormen Hörnern sind Zeichen für Wohlstand und der ganze Stolz vieler Bauern. Die Rinder verstehen sich übrigens sehr gut mit den Zebras, mit denen sie sich den Weideplatz teilen.
Über Stock und Stein, vorbei an Tee und Kaffeeplantagen, über Baumwollfelder und mit unzähligen Erinnerungen und Souvenirs im Gepäck ging es über den Äquator schließlich zurück nach Kampala und nach einem letzten Abendessen zurück zum Flughafen.
Wer in seinem Urlaub gerne wenig andere Touristen, dafür aber ungeheuer freundliche Einheimische, faszinierende Natur, viele Tiere und eine Menge leckeres Obst (vor allem 50 verschiedene Bananensorten und täglich frische Ananas) erleben möchte, sollte auf jeden Fall die Reise zur Perle Afrikas antreten.
Eure BoTraveller Felisa & Leonie

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